Parking Day in Jena

Anlässlich des weltweiten „Parking Day“- Aktionstags am 18.09.20 organisierte ein Zusammenschluss verschiedener Jenaer Klima-, Umwelt- und Verkehrsgruppen einen Protesttag auf dem Leutragraben. An mehr als einem Dutzend Ständen informierten die Gruppen über bestehende Initiativen und Projekte rund um das Thema Verkehrswende. Unter dem Slogan „Stadt für Menschen statt für Autos“ demonstrierten die Aktivist*innen, wie eine autofreie Innenstadt aussehen und wie innenstädtischer Raum umgewidmet werden kann.

Wir Parents und Scientists For Future hatten an unserem Stand vielbeachtete Plakate über den Klimawandel, die unter folgendem link heruntergeladen können:

https://wiki.zw-jena.de/index.php?title=Klimawandel#Eigene_Beitr.C3.A4ge_zur_Diskussion

Carolin Bunz beschreibt die Eindrücke des Tages: „Der Leutragraben war auf einmal mehr als nur eine vielbefahrene Durchgangsstraße. An diesem einen Tag haben wir einen Raum der Begegnung und des Austauschs geschaffen, einen Raum zum Entschleunigen und Diskutieren. Bei Essen von Foodsharing und musikalischer Begleitung lud die Atmosphäre zum Verweilen ein. Schön zu sehen, wie bunt ein sonst so grauer Ort sein kann!“

So gab es die Möglichkeit, eine Petition für eine autofreie Innenstadt zu unterschreiben, Kinder konnten einen Fahrradparcours bewältigen und das Repariercafé konnte bei verschiedenen Reparaturen behilflich sein. Foodsharing und ProVeg verteilten Essen, auf der Bühne gab es neben musikalischen Acts von Semmi Pekebusch und der Jenaer Gruppe „Wirbelsäule“ auch ein kabarettistische Imitation Scheuers zu sehen.

Gianna Mascioni reflektiert die politische Bedeutung der Veranstaltung: „Wir haben uns im Vorfeld viel mit der Kritik am Kundgebungsort beschäftigt. Für uns steht fest, die Verkehrswende kann nicht noch weitere 5 Jahre in irgendwelchen Schubladen rumliegen. Wir brauchen ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept für Jena, das bald beschlossen wird. Mit unserem Aktionstag haben wir die Dringlichkeit des Themas aufgezeigt. Das von manchen heraufbeschworene Verkehrschaos blieb aus. Der Verkehr konnte klug umgeleitet werden, aus unserer Sicht spricht nichts dagegen, den Leutragraben autofrei zu machen.“

Samira Lambertz meint weiterhin: „Als Klima- und Umweltbewegungen wollen wir unbequem bleiben. Wir brauchen Veränderung und Veränderung passiert nicht vom Nichtstun. Veränderung kann sich unbequem anfühlen, ist aber dringend nötig. Der symbolische Aktionstag mit einem autofreien Leutragraben hat aufgezeigt, was möglich ist. Was der autofreien Innenstadt jetzt noch im Weg steht, ist einzig und allein mangelnder Wille seitens der Stadt.“